La Roche en Ardennes - Namur
Das Frühstück entschädigte uns weitgehend für die unzureichende Nachtruhe. Das war hervorragend und hatte qualitätsmäßig insgesamt wenig mit dem Zimmer zu tun in welchem wir uns wohlfühlen sollten. Nach einer anstrengenden ersten Etappe, einer kurzen Nacht und dem großartigen Frühstück gingen wir so zuversichtlich und motiviert zu Kapitel 2 über. Denn eines war sicher, heute wird es leichter. Nur knapp 100km und 800hm standen uns bevor.
Die Strecke knüpfte von der Qualität her an die vorige Etappe an. Einfach nur schön und super zu fahren. Jetzt befanden wir uns auch vollends auf dem Eurovelo 5, welcher auch wirklich durchgehend gut ausgeschildert war. Die Blessuren des Vortages wurden mit Hirschtalk und Linola ausreichend behandelt und so stand einem weiteren Radfahrvergnügen nichts im Wege.
Ich gab es irgendwann auf die großartige Umgebung mit meinem IPhone festhalten zu wollen. Ein Foto konnte die visuelle Wahrnehmung schon nicht gebührend festhalten, geschweige denn das Zufriedenheitsgefühl vermitteln, welches sich bei uns einstellte. Pedalieren im Wohlfühlmodus war angesagt.
Doch eine Sache war da noch, mein AXS Akku meldete am Vortag schon LOW. Kein Problem ich hatte einen Erstzakku dabei, der angeblich, ich schwöre, voll geladen war! Er war es nicht. Und wer nen Ersatzakku hat braucht ja kein Ladegerät. Also wollte ich mich doch lieber früher als später um einen Bike Shop bemühen, um dort hoffentlich die Akkus wieder aufladen zu können. Der Bike Shop war mit Google Maps schnell gefunden und angeblich kein weiter Umweg. Das stimmte zumindest horizontal, vertikal waren allerdings dann wieder einige Meter dazwischen. Reini freute sich ersichtlich!
Aber es gab keine Wahl, Strom musste her. Der Evo Bike Shop war echt klasse. Ein extrem gut ausgerüsteter Bike Laden mit allem was das Herz des humanus veloceroptus begehrt, vom Service bis zur Auswahl. Die Akkumulatoren durften schnell ins Nest und uns wurde ein hervorragender Kaffee angeboten. Nach 45min waren die Batterien voll, der Kaffee leer und wir hatten das ganze Sortiment unter die Lupe genommen.
Nach dieser positiven Erfahrung und allgemein gutem Vorankommen stellte sich dann auch langsam ein Hunger abseits der Riegelernährung ein. In dem Örtchen Ciney fanden wir ein nettes Bistro am Marktplatz. Und hier gab es die besten Fritten ever neben einem auch sehr guten Burger und schmakhaftem Mocktail.
Weiter bei gutem Wetter und toller Strecke. Als wir dann in Richtung Leffe fuhren sollten wir den wirklich schönsten Abschnitt unserer ganzen Tour sehen. Es ging leicht bergab und wir rollten über eine leicht kurvige Strecke vorbei an tollen Häusern eingebettet zwischen Felsen und Fluss. Ein Grundstück schöner als das andere. In Leffe kamen wir dann zur „Meuse“ und hier ging es dann die restlichen ca. 30km am Fluss entlang Richtung Namur.
In Namur hatten wir ein Hotel direkt gegenüber vom Bahnhof gebucht. Nur wurde dort grade schwer umbebaut und unsere Räder standen dann in der Baustelle zwischen Gipsstaub und Bauschutt. Nach Taschendownload und Duschvergnügen ging es dann in die Stadt. Wir fanden ein nettes Lokal und aßen dort wirklich leckere, exotische Salate. Eine kleine Tour durch die Innenstadt bestätigte uns, dass Namur wirklich eine sehr schöne und auch nicht zu gr0ße Stadt ist, welche durchaus auch in der Zukunft wieder einen Stopp wert ist.
